Um das Nutzerverhalten auf Webseiten zu analysieren und datengestützte Entscheidungen treffen zu können, sind Trackingtools wie z.B. Google Analytics unerlässlich. Doch gibt es auch Alternativen zum Big Player Google?
Google Analytics oder Matomo – welches Trackingtool soll’s sein?
Die Open-Source-Plattform für Webanalysen Matomo (ehemals Piwik) bietet grundsätzlich sehr ähnliche Funktionen wie Google Analytics. Es lassen sich Informationen zu Seitenaufrufen, Zielgruppen oder Besucherquellen auswerten. Doch im Vergleich zum Platzhirsch Google kann Matomo auch in Sachen Datenschutz punkten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Matomo in Deutschland aktuell auf Platz 2 der Tracking Plattformen steht (2021: 16,7%).
Erweiterbarkeit durch Open-Source
Matomo bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Datenauswertung. Hinzu kommen jedoch noch über 100 Plugins aus dem Marketplace, die von der großen Community programmiert wurden und teilweise kostenlos sind. Da es sich um eine Open-Source-Plattform handelt, gibt es jederzeit die Möglichkeit eigene Erweiterungen zu entwickeln bzw. entwickeln zu lassen. Open-Source-Plattformen haben auch den Vorteil, dass man als Nutzer unabhängig von großen Unternehmen ist und so nicht mit ungewissen Änderungen rechnen muss. Stellt Google beispielsweise die Unterstützung eines Features ein, hat man keine Möglichkeit darauf zu reagieren – anders bei Matomo. Gewünschte Funktionen können jederzeit selbst programmiert werden.
Matomo steht zudem in der Thematik Anwendungen für Android und iOS dem großen Konkurrenten in nichts nach. Außerdem unterstützt der Anbieter die Verknüpfung mit der Search Console und Google Ads. Zu beachten ist hierbei jedoch, dass ein Ansteuern bestimmter Kampagnen mit Google Analytics leichter ist.
Hohe Datenqualität
Viele Nutzer versuchen mit Hilfe von AdBlockern unerwünschte Anzeigen zu vermeiden. Diese AdBlocker haben vor allem bei Google einen negativen Einfluss auf die Qualität der Daten. So gehen zwischen 8% und 25% der Daten durch eben solche Tools verloren. Da sich Matomo als Open-Source-Projekt auf einer Whitelist befindet, haben Adblocker keinen Einfluss auf die Statistiken. Das Herausfiltern von Bots übernimmt Matomo größtenteils von selbst, es müssen im Vergleich zu Google Analytics keine teilweise sehr komplexen Einstellungen vorgenommen werden. Zudem pflegt die aktive Community gemeinsam mit einem Matomo-Team eine erweiterte Blacklist, die Referrer-Spam herausfiltert. Somit haben Spammer keine Chance die Daten zu verfälschen.
Mit der gut ausgebauten Funktion Besucherlog kann zudem jede Customer-Journey detailliert aufgezeichnet werden. Daraus lässt sich erschließen, wie Conversions genau erzielt werden und welche Inhalte besonders attraktiv für die Nutzer der eigenen Website sind.
Datenschutz – immer auf der sicheren Seite
Zu einem der größten Vorteile von Matomo zählt der Datenschutz. Da die Plattform auf dem eigenen Server liegt, müssen gesammelte Informationen nicht geteilt werden und die Hoheit darüber liegt beim Nutzer selbst. Im Vergleich zu Google werden keine Server von Drittanbietern genutzt, die sich zudem noch im Ausland befinden. Zwar zieht diese Tatsache mit sich, dass die Installation aufwändiger ist als beim Konkurrenten, jedoch nehmen viele diesen Zusatzaufwand gern in Kauf. Durch die Einhaltung der Datenschutzvorschriften der Europäischen Union bietet Matomo eine deutlich bessere Rechtssicherheit. Das eigenverantwortliche Hosting der Daten zieht jedoch auch eine gewisse Verantwortung mit sich, da man sich selbst um die Sicherheit kümmern muss. PLUSPOL interactive übernimmt gern Speicherung der datenschutzrechtlich sensiblen Logdaten auf eigener Infrastruktur. Mehr dazu erfahren Sie in unseren Service-Leistungen.
Keine Speicherlimits
Google limitiert die Aktionen in der kostenlosen Version auf 10 Millionen pro Monat. Das heißt, dass auf großen Webseiten eventuell Daten verloren gehen könnten. Matomo hingegen zieht für die Auswertung alle Daten heran und schränkt das Speicherlimit nicht ein. Auswertungen über einen längeren Zeitraum wie beispielsweise zwei Jahre stellen damit kein Problem dar. Für Agenturen, die viele Webseiten betreuen, kann es hier ebenfalls zu Problemen kommen, da Google eine maximale Anzahl von 50 Projekten vorgibt. Bei Matomo gibt es keine Begrenzung.
Fazit
Vergleicht man Matomo mit Google Analytics, stellt man schnell fest, dass die Open-Source-Plattform eine spannende Alternative ist. Der Funktionsumfang ist annähernd deckungsgleich, nur wenige Aktionen wie das Importieren von Reports sind nicht möglich. Fehlende Funktionen können jedoch durch zusätzliche Plug-ins ergänzt werden. Einer der größten Vorteile ist die Kontrolle über die gesammelten Daten. Insgesamt punkten vor allem die hohe Datenqualität sowie der rechtssichere Datenschutz.
Google Analytics oder Matomo – welches ist das richtige Tracking-Tool für Ihr Projekt?
Da die Anforderungen an diese Tools jedoch sehr unterschiedlich sind, ist es wichtig, sich vorab genauestens zu informieren. Nicht jede Plattform ist für jede Website geeignet. Wir unterstützen Sie gern bei der Wahl des passenden Analyse Tools für Ihr Projekt. Sprechen Sie uns einfach an.
Alle Features von Matomo finden Sie hier: https://matomo.org/features/